8. Mai – Befreiung feiern, Faschismus bekämpfen!

Der 8. Mai für uns ein Tag antifaschistischen Erinnerns und Gedenken
wie auch aktueller antifaschistischer und antirassistischer Intervention.

Wir haben deshalb heute den historischen Ort des ehemaligen Arbeitserziehungslager (AEL)
Langer Morgen besucht, an dem in Wilhelmsburg ungefähr 5000 Menschen von den Nazis
inhaftiert wurden. Das AEL Langer Morgen lag wie alle Arbeitserziehungslager außerhalb des
normalen Konzentrationslagersystems und wurden direkt von der Gestapo statt der SS verwaltet.
Auch dort wurden Personen aus den verschiedensten Gründen inhaftiert, vor allem jedoch nach
Dennunziationen von Arbeitgeber*innen – die Lager dienten vor allem der Disziplinierung von
Arbeitskräften, insbesondere der ausländischen Zwangsarbeiter*innen. Im AEL Langer Morgen
waren dementsprechend vor allem vermeintliche und echte Saboteur*innen, Arbeiter*innen denen
bewusste Arbeitsverzögerungen unterstellt wurde sowie als widerständig geltende oder sich
oppositionell äußernde Arbeiter*innen inhaftiert. Zudem wurden dort 60 bis 80 Menschen inhaftiert,
die bei der Auflösung des sogenannten „Chinesenviertels“ auf St. Pauli verhaftet wurden
(Die Gedenktafel auf St. Pauli hierzu wurde übrigens während der Coronakrise beschädigt).

Alle Inhaftierten wurden zu harter Zwangsarbeit im Hafen gezwungen, an der sie teilweise starben.
Die Anzahl der im AEL Langer Morgen Verstorbenen lässt sich nicht restlos ermitteln, man weiß aber
zumindest von einer Massenerschießung von 150 Personen und 90 Toten nach einem Bombentreffer,
dem die im Lager Inhaftierten schutzlos ausgeliefert wurden. Dazu kommen noch eine unbekannte
Anzahl weiterer Tote durch die Lagerbedingungen.

Wir möchten diesen Opfer des Nationalsozialismus in unserer unmittelbaren Nachbarschaft gedenken,
an sie erinnern und auf die kaum bekannte Geschichte des AEL Langer Morgen aufmerksam machen.

Erinnern heißt für uns aber auch Kämpfen und es ist kein Geheimnis, dass aktuell wieder jene lautstark
ihre Stimme erheben, die am 8. Mai vor allem den „Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten“ bedauern und
die mal mehr oder weniger unverhohlen an der Rehabilitierung nationalsozialistischer Kategorien und
faschistischer Werte arbeiten. Dies passiert ebenfalls wieder auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft
und findet in rassistischen und antisemitischen Anschlägen und Morden wie in Hanau und Halle seine
letzte mörderische Konsequenz.

So nutzt die Vorsitzende der AFD Hamburg Mitte ihr Grundstück am Ernst-August Kanal nicht nur als
Geschäftsadresse für den mittlerweile aufgelösten rechtsextremen Flügel und für regelmäßige Stelldicheins
rechtester AFD-Mitglieder, sondern richtet dort auch Veranstaltungen und Vorträge aus.
Zum Beispiel von Andre Poggenburg, dessen offen rassistischen Äußerungen und Überlegungen linke
„Wucherungen am Volkskörper“ wieder zum Arbeitseinsatz zwingen zu wollen,
schon damals bekannt waren. Wie die praktischen Ausführungen solcher Überlegungen aussehen können,
lässt sich nicht zuletzt am AEL Langer Morgen sehen.

Wir betonen deshalb: Befreiung feiern! Faschismus bekämpfen! Entnazifizierung jetzt!

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Was bedeuten die Corona-Auflagen für den Infoladen?

Aufgrund der bestehenden staatlichen Corona-Maßnahmen ist auch die Nutzung des Infoladens stark
eingeschränkt. Küfa, Sprachhafen, ACAB, WiSo und Co. finden derzeit leider nicht statt (teilweise gibt
es digitale Alternativen). Seit einer Woche ist es jedoch wieder möglich, den Laden während der
Infocafé-Schichten zu nutzen – sei es für Anfragen, Bücherausleihen, Infrastrukturausleihen,
Kopieren/Faxen etc.

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Lesung zur Bibliothekseröffnung mit Ale Dumbsky

„Reden auf 3 Stühlen“ mit Ale Dumbsky
Di 28.04.20
19 Uhr

Auch wir haben die Corona-Zeit zum Handwerken genutzt (allerdings haben wir damit schon vor Corona angefangen, der Zeit immer einen Schritt voraus) und endlich die neue Bibliothek des Infoladens fertig gestellt.


Eigentlich wollten wir mit euch die Bibliothekseröffnung wie gewohnt bei gut aufgelegter Mucke, Schnaps und anderen Getränken begießen, daraus wird aber ja in absehbarer Zeit erstmal nichts.

Die geplante Lesung (wie sollte Mensch auch besser eine Bibliothek eröffnen?) wird aber trotzdem stattfinden, nun aber halt als Live-Stream direkt aus der neuen Bibliothek eures Lieblingsinfoladens.
 
Lesen wird Ale Dumbsky – „Militanter mittleren Alters“ aus seinem Buch „Reden auf drei Stühlen“.
 
Also klemmt euch am Dienstag den 28.4 um 19 Uhr mit Wein, Bier, Schnaps oder Apfelschorle vor euren Bildschirm und verfolgt den ersten Live-Stream des Infoladens unter diesen Link: twitch.tv/infostream
 
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„Rassismus und Rechter Terror“ Vortrag + Diskussion, 18 Uhr

„Rassismus und Rechter Terror“

Am Mittwochabend, den 19. Februar 2020, wurden Sedat Gürbüz, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Fatih Saracoǵlu, Said Nessar El Hashemi, Gökah Gültekin, Ferhat Unvar und Vili Viorel Paunin und die Mutter des Täters, Frau Rathjen, und Hanau von einem rechten Terroristen ermordet. Der Täter Tobias Ratjen schoss in Shisha-Bars gezielt auf Menschen mit Migrationshintergrund und breachte später sich und seine Mutter um. Wir empfinden tiefes Mitgefühl für die Betroffenen und Angehörigen. Dieser Angriff ist an uns alle gerichtet – Heute sie, morgen wir!
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Infoladen-Birthday-Bash am Sa, 15.2


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