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Überlegungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt im Infoladen

Wir setzen uns als Infoladen-Plenum mit dem Thema sexualisierte Gewalt und anderen Formen von Übergriffigkeit und Diskriminierung auseinander. Das ist ein fortlaufender Prozess, bei dem wir zu keinem endgültigen Ergebnis kommen können, sondern unsere Überlegungen diskutieren und anpassen. Der Fokus dieses Textes liegt auf dem Umgang mit sexualisierter Gewalt, die im und um den Laden oder auf Veranstaltungen des Infoladens außerhalb dessen Räumlichkeiten ausgeübt wurde und wird.

Jede Veranstaltung ist anders und benötigt verschiedene Konzepte. Bei größeren Veranstaltungen wie dem Infoladen-Geburtstag kümmern wir uns darum, dass es Ansprechpersonen gibt, die euch unterstützen, wenn ihr blöde Erfahrungen macht oder ihr übergriffiges Verhalten beobachtet. Bei Veranstaltungen, die wir mit anderen Gruppen gemeinsam machen (wie beispielsweise dem Hafengeburstag) möchten wir unsere Gedanken zum Thema Awareness und Ansprechbarkeit in die Runden tragen und überlegen, inwieweit es möglich ist, Sicherheitskonzepte zu erarbeiten.

Wir stellen das Erlebte von betroffenen Personen nicht in Frage (Definitionsmacht) und stehen ihnen unterstützend zur Seite. Dazu möchten wir einen Raum schaffen, der es Betroffenen möglich macht, ihre Erfahrungen anzusprechen. Das bedeutet auch, dass wir uns selber mit dem Thema sexualisierte Gewalt auseinandersetzen und einen sensiblen Umgang lernen müssen. Außerdem achten wir darauf, dass unser Infomaterial zum Thema und Hinweisen zu Beratungsstellen aktuell ist.

Wir können als Gruppe keine intensive Auseinandersetzung in Form von einer langfristigen Begleitung der betroffenen Person oder Täter*innenarbeit leisten, stellen aber gerne unser Wissen und unsere Infrastruktur zur Verfügung. Außerdem sind wir bereit Konsequenzen für die Täterperson in Absprache und Diskussion mit der betroffenen Person durchzusetzen. Für uns bedeutet jedoch: Definitionsmacht ist nicht gleichzusetzen mit Sanktionsmacht. Auch wenn wir die Definitionsmacht der betroffenen Person anerkennen, können Meinungen bei Sanktionen auseinander gehen und das ist auch okay. Wenn Hausverbote oder andere Sanktionen ausgesprochen werden, wird dies von allen Gruppen, die den Laden nutzen, mit durchgesetzt.

Wir wünschen uns Austausch mit euch als Nutzer*innen des Ladens und euer Feedback. So können wir uns weiter entwickeln und dazu lernen.