Das Stadthaus – Prüfstein für den Umgang der Stadt Hamburg mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit

Stadthaus

°°° Vortrag im Infoladen Wilhelmsburg am 20.03.2019 // 20 Uhr °°

Das Stadthaus in Hamburgs Innenstadt war von 1933 bis 1943 die Zentrale des Nazi-Terrors gegen rassisch Verfolgte, Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und alle anderen, die sich dem Regime nicht unterordnen wollten oder konnten. Von hier aus organisierte die Gestapo die Transporte in die Konzentrationslager, von hier aus wurden Polizeibataillone in die von der Wehrmacht besetzten Gebiete geschickt. Hier war bis 1943 die Befehlszentrale für ganz Norddeutschland, alle Fäden liefen hier zusammen. Nach dem Krieg war in diesem Gebäudekomplex die Baubehörde untergebracht, 2009 wurde alles für 54 Mio. € an den Investor Quantum verkauft, unter der Auflage, dass dort auf 750 Quadratmetern eine würdige und angemessene Gedenkstätte eingerichtet und dauerhaft betrieben wird. Seit Mai 2018 gibt es jetzt in den für die Gedenkstätte vorgesehenen Räumen eine Buchhandlung mit einem Café. Für das Gedenken an diesen zentralen Ort des NS-Terrors und an den Widerstand sind nun nur noch 70 Quadratmeter übriggeblieben. Seit Herbst 2017 gibt es gegen diese „Lösung“ eine breite Protestwelle, die auch in den Medien ihren Niederschlag fand.
Infos auf: www.foerderkreis-stadthaus.de

Uwe Leps referiert über die historischen Hintergründe und die aktuellen Auseinandersetzungen.

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