Aus aktuellen Anlass bekräftigt der Infoladen Wilhelmsburg seine Unterstützung für den Wagenplatz Zomia.
Von Bäumen, Büschen und Bauwagenplätzen
Infoladen Wilhelmsburg erklärt sich erneut mit Zomia solidarisch.
Im Mai 2011 verfasste die Umweltschutzgruppe „Baum und Busch“ einen Offenen Brief (dokumentiert auf dem Zomia-Blog) , in dem sie die Bewohner_innen des Wagenplatzes Zomia scharf kritisiert, sich von ihnen distanziert und nahe legt sich einen neuen Platz zu suchen. Wir wollen dies nicht unkommentiert lassen, und erklären uns deshalb erneut mit dem Projekt Zomia solidarisch und fordern den dauerhaften Verbleib am jetzigen Standort.
Insbesondere wollen wir den Eindruck des Offenen Briefes korrigieren, die Initiative „Baum und Busch“ spräche für alle „alteingesessenen“ Wilhelmsburger_innen, die sich in ihrer Ablehnung der „Neuhinzugezogenen“ rund um Zomia einig wären. Dies ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch in der politischen Signalwirkung fatal. So wundert es nicht, dass der Text von „B&B“ bereits durch Hamburger Politiker_innen instrumentalisiert wurde, die ihre grundsätzliche Ablehnung von alternativen Lebensentwürfen, wie sie im Bauwagenplatz Zomia ihren Ausdruck finden, nun hinter einer scheinbaren Ablehnungshaltung im Viertel verstecken können.
Als Initiative, die sich mittlerweile auch seit mehren Jahren im Stadtteil engagiert und den kulturellen und politischen Raum mitgestaltet, können wir nur feststellen, dass unter den Aktiven wie Besucher_innen des Infoladen Wilhelmsburg – egal ob sie seit Jahrzehnten, einigen Jahren oder Wochen hier leben – die Freude über unsere mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Nachbar_innen am Kanal groß ist.
Wir begrüßen die Initiative Zomia, die nicht nur alternative Lebenskultur in unseren Stadtteil bringt, sondern auch einer brachliegende Industriefläche eine sinnvollen Nutzung zukommen ließ. Auch in Wilhelmsburg sind steigende Mieten mittlerweile ein Thema und die Vereinzelung und Einsamkeit der städtischen Kultur für Viele spürbar. Wenn auf dem Bauwagenplatz Zomia Menschen, entgegen dieser Zustände, eine Utopie von gemeinschaftlichen, ressourcensparenden Leben ohne Mietkosten wahr werden lassen, ist dies für uns inspirierend und verdient unsere Solidarität.
Wer Zomia hingegen öffentlich diffamiert und mit fragwürdigen Naturschutz-Floskeln vom jetzigen Standort zu vertreiben versucht spricht nicht für uns und schon gar nicht für alle Wilhelmsburger_innen.
Gegen die Hetze – für mehr Bauwagenplätze, in Wilhelmsburg und anderswo!
Die Insel denen die dort leben!
Zomia bleibt.