Das Jahr 2021: Der Beamte G. fand sich beleidigt. A. D. hatte seine Zunge nicht unter Kontrolle, als er eine Handvoll Polizei im Großeinsatz (wahrscheinlich wollten sie einfach nur rumnerven), als “Schülerlotsen“ bezeichnete. Und weil sich einer der Beamten dadurch ganz, ganz doll beleidigt fühlte, fand sich flott ein gelber Brief im Kasten. Furchtlos hatte Delinquient D. seinen Anwalt instruiert, falls es denn zum Prozess kommen sollte, sich auf gar keinen Fall auf einen Deal oder ähnliches einzulassen – zu nötig war es (unter anderem), die Ehre der namenlosen Armee der Schülerlotsen wieder herzustellen. Der Prozess wurde zu einer Belastungsprobe für das deutsche Rechtssystem, am härtesten für die Nerven der Staatsanwältin. Die hätte ihn bei seiner einstündigen, wie lustigen Prozesserklärung sehr gerne, sehr weit aus dem Saal geworfen. Weil eine Prozesserklärung die eine Staatsanwältin schäumen lässt, so schlecht nicht sein kann und coronabedingt nur wenige Zuschauer*innen dabei sein konnten, gibt es die Erklärung als szenische Lesung vom Angeklagten höchstselbst.
Am Freitag 03.11.2023, 19:30 Uhr Infoladen Wilhelmsburg (Fährstraße 48)
Spenden gehen an die inhaftierten Antifaschist*innen in Ungarn (https://www.basc.news/)
Anschließend Barabend